Ausstellungen 2006
"La alegria de vivir" 

Ölbilder von Aldo Goicochea  Ausstellung vom 31.03.06 - 29.04.06 in der Galerie in Bad Soden Altenhain

Die Malerei des in Peru geborenen Aldo Goicochea ist geprägt durch die Ausbildung in Lima, die Schwerpunkte seiner hier gezeigten Bilder legte. Wie er mir gestern abend erzählte, war es an seiner Uni üblich, dass nach dem Vormittags - Pflichtprogrammm der Nachmittag für „freies Malen“ - figürlich oder abstrakt - zur Verfügung stand.

Daher zeigen insbesondere die Kombination von Abstraktem mit gegenständlicher, teilweise Malerei klassischer Motive, sein künstlerisches Vermögen auch in der Breite seiner Malstile. Zu den übrigen primär kubistischen Bildern passt der von ihm ausgewählte Ausspruch von George Braque: „Ich habe die Malerei entdeckt, um meine Ideen auf einen Nagel hängen zu können.“ Der dabei immer wieder eingesetzte harmonische, aber auch kontrastreiche Einsatz fast unbegrenzt komponierter Farben, hat seinen heutigen Stil geprägt. Seiner Meinung nach am besten am Ölbild La alegria de vivir (siehe rechts) zu sehen. Menschen sind dabei sein Thema. Daneben aber auch Musik instrumente, als wolle er damit demonstrieren, auf welcher Palette er fähig ist zu spielen.


"Alma Latina"

Ausstellung vom 05.05.06 - 11.06.06 mit Ölbilder von Fernando E. Bohórquez in der Galerie in Bad Soden Altenhain

Mit Fernando Bohorquez zeigen wir wiederum einen Künstler aus Süd- amerika. Starke Impulse, zumindest am Anfang seiner Malerkarriere und in technischer Hinsicht, erhält der in Ecuador geborene Fernando E. Bohórquez bei seinem ukrainischen Lehrer, Vadim Lapinskij, der einer völlig anderen Malschule und einer anderen Richtung realistischer Malerei zuzuordnen ist.

Die gezeigte Malrichtung bezeichnet er selbst als die Verbindung von Gegen-
ständlichkeit mit der Abstraktion. Seine Gemälde und Zeichnungen zeigen nur einen Ausschnitt seiner Gesamtwerke, nämlich speziell die "südamerikanische Seele".

Hier möchten wir den Kunstkritiker Horst Roland zitieren:
„Was sich in seinen Bildern abspielt, ist nicht nur thematisch, sondern vor allem atmosphärisch südamerikanisch. Das gilt auch für jene Bildgestaltungen, auf denen keine Andenlandschaft, keine Indiofrauen, keine sonstigen Äußerlichkeiten „typisch“ südamerikanischer Provenienz zu finden sind. „Gefühle und Gedanken des Künstlers kreisen vor allem um das Thema Mensch, das er einerseits an den Indios seiner südamerikanischen Heimat, andererseits an Porträt- und Aktstudien seines deutschen Umfeldes festmacht.

Das dem Künstler dabei eine starke emotionale Beziehung Stift oder Pinsel führt, ist solchen Bildern anzu- merken. Die Spannbreite der Stimmungen bewegt sich dabei von dörflicher Idylle mit Wasser holenden und Obst anbietenden Frauen über berührende Szenen von Not und Leid, Geborgenheit und Innigkeit bis hin zum Pathos. Aus dem Gegensatz des Beruhigten und des Dramatischen beziehen seine Bilder ihre Wirkung. Von zwei schlichten Gefäßen auf der Fensterbank im Bild „Ausblick“ geht eine magische, tag-träumerisch- melancholische Aura aus. Das Beunruhigende, diese Stille und Leere wird verstärkt im Blick auf die Himmel- und Berglandschaft, in der die aufgewühlten Elemente ihr angsteinflößendes Spiel treiben“.


"Neues aus Altenhain"

Ausstellung vom 13.06.06 - 27.07.06 in der Galerie in Bad Soden Altenhain

Unter dem Motto "Neues aus Altenhain" stellen sieben Altenhainer Künstlerinnen insgesamt 60 ihrer Werke aus: Ursula Berthold, Margaret Dreizler, Elke Gregor, Hermine Naumburg, Ursula Schmauß, Gisela Steyer und Christiane Udet

Im Sinne ihres künstlerischen Fähig- keiten haben sich alle von ihnen, bis auf den heutigen Tag, teilweise bereits schon über Jahrzehnte hinweg immer wieder aus- und fortgebildet: Studien der Malerei und Kunst an einer Züricher Kunstschule, Kunsterziehung in der Lehrerausbildung, Intensivseminare an der Kunstakademie in Trier, Studium an der Städelschule oder auch Intensivkurs auf dem MS Bremen, um nur einige hier zu nennen.

Drei der Künstlerinnen sind Mitglied in den nahen Künstlervereinen, wie der Sodener Kunstwerkstatt oder dem Kelkheimer Künstlerkreis.

Sehr unterschiedliche Maltechniken und Materialien haben sie im Laufe der Zeit eingesetzt: Acryl und Öl, Tusche und Malkreide, Gouache; kleine und große Formate; Leinen, Papier, Stoff, Baumwolle oder Bütten; abstrakt und gegenständlich, farblich oder monochrome.

Als etwas Besonderes zeigen wir diesmal ein Unikatbuch: "Romanische Kirchen in der Auvergne und in Burgund (von Prosper Mérimée und einem Vorwort von Ditha Brickwell"). Das auf handgeschöpften Bütten gedruckte Unikat (Gesamtauflage 20) ist mit ca. 40 Lithografien und jeweils vier Aquarellen von Gisela Mott-Dreizler und Margaret Robertson illustriert.

Es ist spannend und eine Bereicherung, so viele Künstlerinnen in einem solch kleinen Ort wie Bad Soden Altenhain zu haben.


"Wie im Märchen"
 
Ausstellung vom 15.08.06 - 14.10.06 Arbeiten von Günter Grass in der Galerie in Bad Soden Altenhain

Mehr als 50 Gäste aus Bad Soden, aber auch der weiteren Umgebung eröffneten mit uns gemeinsam diese Günter Grass - Ausstellung



"Schade, dass Günter Grass diese Ausstellung nicht sehen konnte" hieß es bewusst in der Eröffnungsrede. Viele Gäste sahen zum ersten Mal seine Werke und nahmen bewusst wahr, dass er seine Skulpturen und Grafiken schon seit 1952 ausstellte und die Mehrheit seiner Bücher, seine Grafiken als Titelbilder tragen.

Radierungen und Lithografien
 
Im Fokus der Ausstellung „Wie im Märchen….“ sind Grafiken u.a. des Märchenbuches „Der Schatten“ von Hans Christian Andersen sowie Skulpturen und Algrafien. Die jedermann bekannten Märchen, wie „Der standhafte Zinnsoldat“, „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen“, „Däumelinchen“ oder auch „Des Kaisers neue Kleider“, erhalten durch die Lithografien von Günter Grass eine neue und immer wieder zeitgemäße Perspektive.

Skulpturen
 
Sehr konträre Meinungen der Besucher zur Person von Günter Grass, insbesondere seiner Literatur und kritischen Positionierung zur deutschen Entwicklung der Nachkriegsjahre, machten den besonderen Reiz dieser Ausstellung aus.

Die mit der Veröffentlichung seines neuen Buches „Beim Häuten der Zwiebel“ und hier insbesondere seinem Bekenntnis zur SS-Mitgliedschaft neu entstandene Diskussion, waren immer wieder Gegenstand im Gespräch mit den Besuchern. Aber selbst Künstler zollten seinen Grafiken und Skulpturen höchsten Respekt und waren begeistert über Ausdrucksfähigkeit, Bewegung und Witz in seiner Darstellung von Märchen, Tänzen und anderen Werken.

Möglicherweise wird man eine solche umfangreiche Ausstellung (mit 100 Exponaten aktuell die größte in Deutschland) erst in Jahren wieder zu sehen bekommen!


"It' up to you...."  

Ölbilder von Menno Ravenhorst" Ausstellung vom 15.09.06 - 14.10.06 in der Galerie in Bad Soden Altenhain

"Parade", "Hilton's", "Phone call" oder "Don't block the box" heißen seine Ölbilder und sind häufig in den fast (foto-)realistischen Exponaten selbst versteckt. Typischen Szenen von New Yorker Straßen oder Coney Island.

Seine Linolschnitte zeigen darüber hinaus seine überdurchschnittlichen handwerklichen Fähigkeiten, Atmosphäre zu schaffen. Wir sind stolz darauf, die Werke des holländischen Künstlers erstmals in Deutschland zeigen zu können.


"Module und Facetten"  

Ausstellung vom 29.10.06 - 28.11.06 in der Galerie in Bad Soden Altenhain

Unikatsiebdrucke von Gerlinde Hofmann

Die in Wiesbaden lebende Künstlerin Gerlinde Hofmann zeigt unter dem Motto "Module" Handsiebdrucke, die aus mehreren, meist gleichformatigen Einzelbildern bestehen. Die Themenschwerpunkte sind Figuren, Erde, Meer, Italien u.a.

Jedes Modul ist eine eigenständige Platte in unterschiedlichen künstlerischen Techniken vorbereitet und einzeln in Handsiebdruck zu unverwechselbaren Unikaten weiterentwickelt. Es ist möglich, aus einigen Modulen eigene Gruppenbilder zusammenzustellen. Es werden auch Unikatdrucke auf Papier, Karton und Stoff zu sehen sein.

Fächercollagen und Buchskulpturen von Ingeborg Quistorf

Ingeborg Quistorf lebt in Bad Nauheim und zeigt zum Thema "Facetten" Fächer- und Buchobjekte. Die Fächer sind ihrer ursprünglichen Funktion "beraubt" und zaubern als Bildfragmente mit Papieren/Farben bei ihrer Betrachtung vielfältige Assoziationen in uns hervor.

Die Bücher sind ebenfalls ihrer eigentlichen Bestimmung entledigt. Mittels unterschiedlichen künstlerischen Bearbeitungen entstanden Buchskulpturen die uns Betrachtern neue Lesarten jenseits von gedruckten Lettern eröffnen.

"Rot, aber...."  

Ausstellung vom 5.12.2006 -13.01.2007 in der Galerie in Bad Soden Altenhain

Mit mehr als 70 Besuchern eröffneten wir die abschließende Ausstellung des Jahres 2006:  "Rot, aber...". über welche auch die Presse (u.a. Höchster Kreisblatt) und Kunstportale ausführlich berichteten. 

Selbst Bürgermeister Norbert Altenkamp kam vorbei, um zu sehen "welche rote Zelle sich da wohl entwickeln könnte".

Die Farbe ROT war das verbindendes Element und Ideenfokus der für die Ausstellung ausgewählten Bilder. 
Die Farbe mit der man so viele positive aber auch aggressive Begriffe assoziiert. Die Künstler aus dem regionalen aber auch weiteren Umfeld der Galerie, haben sich erstmalig über dieses Thema hier kennengelernt.

Dabei haben sie jeder eine ganz unterschiedliche Interpretation der Farbe ROT und der damit verbundenen Motive und Techniken: Ölbilder, Monotopien / Mischtechnik, Aquarell / Papiercollage, Holzobjekte, Scherenschnitte sowie eine Skulptur:

Miguela Chervenak, Königstein, Acrylbilder
Stella Costa, Eppstein, Monotypien/Mischtechnik
Ines Hartmann, Kelkheim, Ölbilder
Jutta Hoffmann Kleinlein, Ruppertshain, Skulptur/Eisenguss
Sibylle Möller, Bad Soden, Metallobjekte
Sabine Räbiger, Gelnhausen, Papiercollagen/Auqurell/Mischtechnik
Elena Tosato, Padua/Italien, Scherenschnitte
Stojan Kuzmanovic, Frankfurt, Acrylbilder
Rüdiger Lauer, Lure/Frankreich, Holzobjekte
Galerie Helga K.Schiffler 0